Kann man mal machen ?!!

collagierte Monotypie- "Mundus magica" -Blattgröße: 61 x 43 cm - 2021
collagierte Monotypie- "Mundus magica" -Blattgröße: 61 x 43 cm - 2021

Eine Gemeinschaftsausstellung der Künstlerverbände:
BBK Ruhrgebiet
BBK Westfalen
Dortmunder Gruppe
Westfälischer Künstlerbund Dortmund
Kann man mal machen ?!!
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Ein russischer Aktionskünstler hat sich gegenüber der Elbphilharmonie bei eisigen Temperaturen nackt kopfüber mit dem Oberkörper eingraben lassen und hat so eine halbe Stunde lang durch einen Strohhalm atmend ausgehalten, in einem anderen Fall wurde ein nackter Man öffentlich einer Komplettrasur unterzogen, irgendwer hat auch mal eine brennende Giraffe gemalt, ein weiterer Künstler verpackte den deutschen Reichstag in Textilien, jemand wurde mit signierten Tomatendosen berühmt, ein anderer mit Fettecken oder einer verkokelten Tür.

Da stehen in einem Museum auch schon mal ein paar Kisten Schlacke herum oder es hängt ein Pissoir an der Wand, woanders ragt ein mit Bienenwachs, Holz und menschlichen Haaren hergestelltes Bein aus der Wand, berühmt wurde auch ein Selbstportrait mit verschissener Unterhose und in Ägypten wurden gigantische Steinpyramiden aufgeschichtet. Auch damals wie heute stehen Menschen vor solchen Kunstwerken und sprechen nach eingehender Betrachtung den lakonischen auf das Notwendigste reduzierten Satz:

    Kann man mal machen…

Das Wort „kann“ beschreibt die Freiheit der Kunst; Können im Sinne von einerseits dürfen und andererseits Können im Sinne von Beherrschen, von Kompetenzen, besonderen Fähigkeiten und Talent. Das Wort „machen“ beschreibt die Produktion von der Idee über die Faktoren Zeit, Ort, Material und Prozess. Man kann auch sagen: Kunst ist nichts anderes als gekonnt machen gedurft.
    Am interessantesten ist das Adverb “mal“. Es ist die im Ruhrpott übliche Verkürzung des Wortes „einmal“. Das verweist auf das einzigartige in der Kunst. Es bedeutet irgendwie Nichts und Alles. Es impliziert Vergänglichkeit, Freiheit, Überraschung bis zum Irrsinn, das Herausragende und gleichzeitig Beliebige in der Kunst, den genialen Sonntagsschuss oder den Holzweg. „mal“ ist auch etwas, das man weglassen kann, und so kommt auch noch eine gewisse Leichtigkeit ins Spiel.

    Es gibt auf den Satz „Kann man mal machen…“ zwei mögliche Antworten:
    1: Nein! Wo kämen wir denn da hin!
    2: Ja! Warum auch nicht.
    Die zweite Antwort ist die richtige

 Man kann auch mal ein Schwein als Wolf verkleiden und durchs Dorf jagen. Das ist völlig sinnlos, aber man kann anschließend die Becker-Faust ballen und rufen: Tschaka! Ich hab’s getan!

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Vernissage am Sonntag, den 21.11.2021 um 11 Uhr

Dauer der Ausstellung:
21. November 2021 – 16. Januar 2022

Öffnungszeiten:
So 14-17 Uhr

BIG gallery
BIG direkt gesund
Rheinische Straße 1
44137 Dortmund

Begrüßung:
Peter Kaetsch, Vorstandsvorsitzender BIG direkt gesund

Eröffnungsrede:
Hans Peter Krüger, Theatermacher

 


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Austellungsflyer "Kann man mal machen?!!"
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